17
March
2015
|
16:30
Europe/Berlin

Kühne + Nagel – Bekenntnis zu seiner Geschichte

Kühne + Nagel – gegründet von August Kühne und Friedrich Nagel im Jahr 1890 – feiert am 1. Juli 2015 sein 125-jähriges Firmenbestehen. Die Jubiläumsveranstaltungen finden grösstenteils an den deutschen Ursprungsorten statt, beziehen aber auch die gesamte Kühne + Nagel-Gruppe ein.

Aus Anlass des Jubiläums wird Mitte des Jahres eine Unternehmensschrift erscheinen, die sowohl historische wie auch aktuelle Beiträge beinhalten wird. Dabei wurde sowohl auf die Firmenarchive, die allerdings im Zweiten Weltkrieg durch Zerstörung der Bürohäuser in Bremen und Hamburg weitgehend verloren gegangen sind, wie auch auf die Erkenntnisse von Historikern zurückgegriffen.

Ein Teil der Medien in Deutschland nimmt das Firmenjubiläum zum Anlass, Kühne + Nagels Rolle in der Zeit von 1933 bis 1945 zu beleuchten. Dazu stellen wir Folgendes fest:

Wie andere Unternehmen, die bereits vor 1945 bestanden, war Kühne + Nagel in die Kriegswirtschaft eingebunden und musste in dunklen und schwierigen Zeiten seine Existenz behaupten. Schon im Ersten, aber erst recht im Zweiten Weltkrieg war dies eine grosse Herausforderung.

Aus dem für Kühne + Nagel zugänglichen historischen Material geht hervor, dass das Unternehmen von 1939 bis 1945 über die deutschen Grenzen hinaus in den besetzten Gebieten tätig war und vor allem Versorgungslieferungen für die Armee durchführte. Ebenfalls war man im Auftrag der Reichsregierung mit den Transporten von beschlagnahmten Gütern politisch und rassisch Verfolgter befasst. Hierbei handelte es sich grösstenteils um Möbel.

Kühne + Nagel ist sich der schändlichen Vorkommnisse während der Zeit des Dritten Reiches bewusst und bedauert sehr, dass es seine Tätigkeit zum Teil im Auftrag des Nazi-Regimes ausgeübt hat. Zu berücksichtigen sind die seinerzeitigen Verhältnisse in der Diktatur sowie die Tatsache, dass Kühne + Nagel die Kriegswirren unter Aufbietung aller seiner Kräfte überstanden und die Existenz des Unternehmens gesichert hat.

Soweit im Zuge der eigenen Recherchen, ebenso wie derjenigen Dritter, zusätzliche Fakten aus der Zeit von 1933 bis 1945 bekannt werden, sollen diese in einem Firmenarchiv erfasst werden und ebenso wie alle anderen historischen Fakten zur firmeninternen Dokumentation dienen.